NWZ 15.12.2001
Auf große Resonanz stoßen seit Jahren die geführten Rundgänge zur Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen. Jetzt hilft ein gedruckter Führer beider Orientierung auf dem Weg in die Vergangenheit.
Eine 35-seitige, gut bebilderte Broschüre von Stadtarchivar Karl-Heinz Rueß stellt in kurz gefassten Schilderungen insgesamt 18 Ziele vor. In Jebenhausen sollte sich der kulturgeschichtliche Spaziergang am besten an den Besuch des Jüdischen Museums anschließen. Von dort führt der Rundgang über das Liebensteinsche Schloss der ehemaligen Ortsherrschaft, die den Juden Schutz gewährte, vorbei an typischen Häusern jüdischer Händler zum Standort der abgebrochenen Synagoge und jüdischen Schule, weiter zum Wohnhaus für arme Juden und der benachbarten Villa des begüterten Opernstars Sontheim und zum jüdischen Friedhof bei der Waldeckschule.
Aufklappbare Ortspläne
In Göppingen, wohin viele jüdische Familien zwischen 1850 und 1900 zogen, werden der erste Betsaal, Synagoge und Rabbinerhaus sowie das jüdische Gräberfeld auf dem Friedhof an der Hohenstaufenstraße vorgestellt. Im aufklappbaren Umschlag finden sich Ortspläne von Jebenhausen und vom Zentrum Göppingens, die beim Auffinden der Orte jüdischer Vergangenheit und Erinnerung helfen.
Die Broschüre gibt es im Jüdischen Museum, im Storchen, im Stadtarchiv, im Alten Kasten sowie über den Buchhandel.
Die Villa Wieseneck in der Boller Straße in Jebenhausen ließ sich Opernstar Heinrich Sontheim (1820-1912) in Jebenhausen als Altersruhesitz erbauen.
VORLAGE: STABTARCHIV GÖPPINGEN
Karl-Heinz Rueß: Spuren schreiben Vergangenheit. ISBN 3-933844-35-5, 35 Seiten, 47 Abbildungen.